Am 17.02.2018 fand der rheinland-pfälzische Segelfliegertag in Idar-Oberstein statt. Seko-Vorsitzende Rosi Ulrich und Ernst Eymann, Präsident des Landesluftsportverbandes, konnten ca. 250 Besucher begrüßen.
Für den ausrichtenden Aero-Club Idar-Oberstein e.V. hieß der 1. Vorsitzende Kurt Henn die Gäste herzlich willkommen und der Bürgermeister der Stadt Idar-Oberstein Friedrich Marx überbrachte sein Grußwort, auch als Hausherr, da die Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Stadtverwaltung stattfand. Im Eingangsbereich und im Foyer der Aula der Stadtverwaltung hatten 14 Aussteller für Segelfliegerbedarf verschiedenster Art ihre Stände aufgebaut.
Neues und Historisches zur Fliegerei
Nach der ersten Runde der Ehrungen der rheinland-pfälzischen DMSt-Teilnehmer stellte Markus Böhnisch das neue Flarm für Fallschirmspringer vor. Er erläuterte die Entwicklung und die Funktionsweise dieses Flarm-Senders, der ein Warmsignal auf Flugplätzen mit aktivem Sprungbetrieb abgibt. Der nächste Vortrag führte in die Anfänge der Fliegerei. Frank “Opa” Thies (letztes Bild), 1. Vorsitzender (OSC) stellte den Oldtimer-Club Wasserkuppe (OSC) vor. Der OSC hat Mitglieder aus der ganzen Welt und ermöglicht ihnen die Nutzung von alten und zum Teil sehr seltenen Maschinen wie Habicht, Rhönbussard, Ka2b oder Ka6e. Neben der Oldtimerfliegerei ist aber auch Werkstattarbeit angesagt, bei der gleichzeitig das Know-how zur Wartung und Restauration der alten Schätze vermittelt wird.
Die aktuellen Entwicklungen der Luftraumsituation erläuterte Dr. Reiner Schröer. Erfreulich für die Segelflieger ist der Wegfall der TMZ Zweibrücken, sowie der Kontrollzone Zweibrücken. Ergänzt wurden seine Ausführung von zwei Vertretern der Airbase Ramstein die Fragen aus dem Auditorium beantworteten. Eindringlich wurde nochmal darauf hingewiesen, dass sich Piloten, die sich in der Nähe von Ramstein, insbesondere in den Anflugsektoren befinden, bei Ramstein GCA melden sollen und die Lotsen über ihre Position und Absichten informieren sollen. Nur mit dem hier richtigen Verhalten können gefährliche Situationen vermieden werden. Fatal wäre es, wenn um die Airbase neben der bestehenden Kontrollzone weitere einschränkende Lufträume eingerichtet würden. Es wurde dringend geraten, die vom Luftsportverband herausgegebene Memocard zu verwenden.
Flugberichte über 700 km Segelflug
Die Lust auf die kommende Flugsaison weckten weitere Flugberichte, bereichert mit vielen tollen Luftaufnahmen. Benjamin Bachmeier (3. Bild) aus Königsdorf in Bayern erzählte eindrucksvoll über den Alpensegelflug und insbesondere wie es ihm möglich war, mit einer LS 1 f (einem Segelflugzeug aus den 70ern) von Königsdorf aus das Matterhorn zu umrunden und wieder zum Heimatflugplatz zurück zu kehren. 710 km im reinen Segelflug entlang der Alpennordkette. Ebenso mitreißend war der Bericht von Jürgen Koch aus Bad Neuenahr über seinen Streckensegelflug am 06.08.2017 mit einer HPH Shark von 762 km rund um Frankfurt. Diese herausragende Leistung brachte ihm den begehrten Ignaz-Bernauer-Pokal ein, ein Wanderpokal, der für den punkthöchsten Flug, der in Rheinland-Pfalz gestartet wird, einmal jährlich überreicht wird.
Steffen Rogoll berichtete über seine Flugsaison mit dem Förderflugzeug des Segelflugfördervereins, der Romeo Papa, einer LS 1f.Das zweite Förderflugzeug, die LS8/Neo, Juliett Oscar hatte 2017 Moritz Althaus. Er war leider erkrankt und konnte seinen Bericht nicht persönlich abgeben, er hatte aber einen Videoclip übermittelt. Freudige Erwartungen auf die kommende Saison dürfte beides den Junioren Alexander Meineke von der SFG Giulini, der die LS 1f, RP, D- 3717erhält sowie Paul Gliwitzky; Marius Boebel vom LFV Mainz, die mit der LS 8/18 Neo JO D – 4156 hoffentlich viele Streckenkilometer sammeln, geweckt haben. Außerdem bekommt Robin Diesterweg die JO für die Dauer der Deutsche Junioren Meisterschaft.
Vereinsarbeit mit Wohltätigkeit
Ganz still wurde es, als Frank Löffel und Sebastian Stücker von der Segelfluggemeinschaft DJK Landau über ihre Aktion “Sternstunden für Sterntaler” berichteten. Seit 2012 engagiert sich die DJK Segelfluggemeinschaft Landau für Familien mit unheilbar kranken Kindern und arbeitet dabei eng mit dem Kinderhospiz “Sterntaler” zusammen. Mit seiner jährlichen Aktion “Sternstunden für Sterntaler”, bei der die Segelflieger Hospizkinder zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern zu Rundflügen einladen, Kaffee und Kuchen ausschenken und gemeinsam grillen, möchten die Segelflieger den Familien ein paar schöne und vielleicht auch unbeschwerte Stunden schenken.
Eindrücklich erzählte Sebastian Stücker von den berührenden Begegnungen und auch Schicksalen der Familien. Mit diesem Engagement hatte sich die DJK um die Auszeichnung “Sterne des Sports” der von den Volksbanken-Raiffeisenbanken und dem DOBS verliehen wird, beworben. Auf Bundesebene erreichte die DJK bei 17 Teilnehmern, die alle Sieger auf Landesebene waren, den 4. Platz. Die Auszeichnung wurde in feierlichen Rahmen in Berlin vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überreicht.
Segelfliegertag 2019 in Koblenz
Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der rheinland-pfälzischen Vereine in der OLC Bundes-und Landesliga, erfolgte zu guter Letzte ein Vortrag von Robin Diesterweg zu seinen Flügen, Erlebnissen und Eindrücken als Teilnehmer der Junioren-Weltmeisterschaft 2017 in Pociunai in Litauen. Da der deutsche Segelfliegertag am 03. November in Koblenz stattfindet, ist für 2019 kein rheinland-pfälzischer Segelfliegertag geplant. Der nächste rheinland-pfälzische Segelfliegertag findet erst 2020 statt. Hierfür wird auch schon ein Ausrichter gesucht.