Mikrowellenradiometer für Sentinel-3A fertiggestellt

Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Das Proto-Flugmodell (PFM) des Mikrowellenradiometers (MWR) ist fertig. Astrium hat es an Thales Alenia Space für die Integration in den Satelliten ausgeliefert. Das Topografiemessungs-Instrument ist für Sentinel-3A, den Umweltüberwachungssatelliten der Europäischen Weltraumorganisation ESA, bestimmt.

Das MWR wird zusammen mit dem SRAL-Radarhöhenmesser bei der Topografiemission Sentinel-3 eingesetzt und misst die Feuchtigkeit entlang der ausgesendeten Radarimpulse.

Verfeinerung der Messergebnise – Weiters Gerät im Bau

Diese Daten werden verwendet, um die feuchtigkeitsbedingten Störungen auszugleichen, was die Genauigkeit der Meeresspiegelmessungen erhöht. Zudem erlauben sie eine Charakterisierung der physikalischen Boden- und Kryosphärevariablen sowie eine Auswertung der Oberflächen-Energiebilanzen.

Das MWR, ein so genanntes Noise-Injection Radiometer (NIR), sendet Rausch-Wellen in zwei Frequenzen (23,8 und 36,5 GHz) aus. Das rund 25 kg schwere und 1.400 mal 630 mal 630 mm große Instrument hat einen Energieverbrauch von 34 Watt.

Auch die Arbeiten an dem zweiten Flugmodell, das in den Satellit Sentinel-3B integriert werden wird, sind bereits weit fortgeschritten. Die Endintegration der Elektronik- und Thermalkontrolleinheiten ist für Januar 2014 vorgesehen. Von Februar bis April folgt eine Testkampagne und die endgültige Auslieferung wird Mitte 2014 erfolgen.

Das MWR wurde von Astrium durch die beiden spanischen Tochterunternehmen Astrium CASA Espacio (Hauptauftragnehmer) und Astrium CRISA (zuständig für das Subsystem zur Radiometer-Verarbeitungselektronik) entwickelt. Die Vorschalt-Elektronik des Radiometers wurde von Thales Alenia Space geliefert.

Sentinel-Satelliten für Europas Langzeit-Beobachtungen

Die Sentinel-Satellitenreihe ist für den Erdbeobachtungsbedarf Europas als Teil des Copernicus-Programms der Europäischen Union konzipiert. Die Sentinel-3-Mission wurde insbesondere dafür entwickelt, um hochqualitative Langzeit-Messungen von Ozeanen, Erdoberfläche und Atmosphäre zu sammeln. Die Mission wird von EUMETSAT, der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, betrieben.

Ein Datenzentrum für die Sentinel-1 und Sentinel-3 Satelliten wurde Anfang des Jahres in Oberpfaffenhofen eingeweiht. Am Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sollen die Daten verarbeitet und dauerhaft gespeichert werden.

Über Standorte in Frankreich, Deutschland, Spanien und Großbritannien leistet Astrium einen wichtigen Betrag für die Sentinel-Satelliten wie für Sentinel-2 und Sentinel-5 Precursor sowie für eine Reihe von Instrumenten (Sentinel-1-Radar, Sentinel-3-MWR und Sentinel-4-Spektrometer).

- Anzeige -