Wisag kann am Fraport jetzt durchstarten

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Wisag ist nach der Übernahme der Bodendienste am Flughafen Frankfurt – bisher durch den spanischen Acciona-Konzern – zum 01. Februar 2018 in die erste Reihe der europäischen Verkehrsdienstleister aufgerückt. Der Übergang der Bodenabfertigung für Passagiere und Fracht am Frankfurter Flughafen von Acciona zur Wisag sei nahtlos geschehen.

Das Frankfurter Familienunternehmen Wisag setzt damit im Geschäftsbereich “Aviation” auf weiteres Wachstum. “Wir haben ein paar turbulente Wochen hinter uns, aber es hat sich gelohnt”, berichtete Michael Richter, Geschäftsführer der WISAG Ground Service Holding, der für die Betriebsaufnahme am Frankfurter Flughafen verantwortlich war. Mehr als 20.000.000 Euro wurden seitdem in neue Ausrüstung sowie die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investiert. Richter sprach bei einer Veranstaltung des Aircargo Club Deutschland vor führenden Branchenvertretern.

Sportlicher Start für Dienstleister

Das Bundesland Hessen hatte in einem europaweiten öffentlichen Ausschreibungsverfahren der WISAG Aviation Services im Juli 2017 die Drittabfertiger-Lizenz erteilt, um als einziger privater Dienstleister neben der Fraport Ground Services ab dem 01. November 2017 Flugzeuge abfertigen zu dürfen. Nachdem Acciona erfolglos gegen die Vergabe geklagt hatte, einigten sich beide Unternehmen auf eine Übernahme des Betriebs am Flughafen Frankfurt durch die Wisag.

In einem Anerkenntnistarifvertrag mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wurde der Erhalt aller Arbeitsplätze vereinbart. “Wir hatten sportliche vier Wochen seit der Kaufvereinbarung, aber sind sehr stolz darauf, was unser Team geleistet hat”, sagte Richter. Bereits seit 1982 ist die Wisag in der Luftfahrt aktiv. Das Luftfahrtgeschäft hat sich inzwischen zur dritten Säule des Unternehmens entwickelt, neben Dienstleistungen für Gewerbe- und Wohnimmobilien, im Gesundheits- und Sozialwesen, sowie in der Produktion und Verwaltung für industrielle Kunden.

Cargo Handling ein Balanceakt

Nach dem Kauf und der Übernahme der GlobeGround Berlin GmbH vor zehn Jahren wuchs das Geschäftsfeld Bodenverkehrsdienstleistungen kontinuierlich. Mittlerweile arbeiten bei der Wisag rund 5.000 Mitarbeiter allein für Kunden in der Luftfahrt im Management bodennaher Verkehrsdienstleistungen für Flughäfen und Fluggesellschaften. Rund 17 Millionen Passagiere und 86.000 Tonnen Fracht (Stand Ende: 2017) werden jährlich durch die Wisag abgefertigt. “Die Bodendienstleister sind ein wichtiger Bestandteil der Luftfrachtkette. Es war uns wichtig, Einblicke von der noch recht unbekannten Arbeit der Wisag auf diesem Feld zu bekommen”, sagte Prof. Dr. Christopher Stoller, neugewählter Präsident des Aircargo Club Deutschland.

Das Cargo Handling sei ein täglicher Balanceakt zwischen vertraglichen Anforderungen und operativer Realität, berichtete Wisag-Geschäftsführer Richter. Zwischen Landung und Start eines Flugzeuges müssen viele Tätigkeiten perfekt ineinandergreifen. In der Cargo City Süd des Flughafens Frankfurt fertigen Wisag-Mitarbeiter monatlich etwa 60 und im Norden etwa 40 Frachter ab – mit steigender Tendenz, wie Richter betonte. Mit der Einführung eines Ideenmanagements sowie dem Aufbau einer zentralen operativen Steuerzentrale und dem Einsatz modernster Ausrüstung will sich die Wisag für zukünftige Herausforderungen wappnen. Auf dem Bild: ACD-Finanzvorstand Christoph Papke (links) mit Wisag-Managing Director Michael Richter.

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