Seerouten in Echtzeit: Satellitendaten helfen Künstlicher Intelligenz

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Das Start-up Aquaplot ist seit September Mitglied des Gründerprogramms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Das Inkubator-Programm unterstützt Start-ups beim Transfer von Weltraumtechnologie für die Anwendung im kommerziellen ‚Non-Space‘-Bereich.

Aquaplot nutzt Satellitenpositions- und Erdbeobachtungsdaten für die Prognose von Flottenbewegungen auf See und die Optimierung der maritimen Supply Chain. Das Inkubator-Programm will beim Ausbau der Plattform Unterstützung leisten, bisher setzen Nutzer die Aquaplot-Plattform unter anderem zur Auftragskalkulation, dem Monitoring von Schiffen oder für Business Intelligence-Anwendungen ein. Mit den Satellitendaten sollen künftig dynamische Einflüsse wie Wind und Strömung berücksichtigt und den Kunden ein besseres Echtzeitbild und realistischere Prognosen liefern.

Naturinspirierte Künstliche Intelligenz am Werk

Aquaplot nutzt naturinspirierte Künstliche Intelligenz für seine Software. Dazu zählen Partikelschwarmalgorithmen und evolutionäre Algorithmen, die miteinander kooperieren. Daraus ergeben sich laut Aquaplot positive Effekte, wie man sie auch in einem gut eingespielten Team mit Arbeitsteilung und effektiver Absprache beobachten kann. Das ist bisher einmalig und gibt dem Unternehmen die Möglichkeit, Routen in Echtzeit planen zu können, ohne dass diese von vielen Schiffen abgefahren sein müssen. Auch eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten zur Simulation und Szenarioanalyse. Das Start-up hat für seine Seeroutenplanungssoftware bereits ein Europäisches Patent beantragt.

Für die Weiterentwicklung dieser innovativen Technologie erhält Aquaplot eine finanzielle Förderung von 50.000 Euro, die zur einen Hälfte von der ESA und zur anderen vom Land Hessen getragen wird, sowie Zugang zu Experten der ESA. Außerdem wird das Logistik-Start-up in ein Netzwerk aus Unternehmen und Investoren aufgenommen und erhält Präsentationsmöglichkeiten bei Veranstaltungen und Netzwerkevents. In Darmstadt liegt eines der europaweit verstreuten Gründerzentren der ESA. Das dortige ESA Business Incubation Centre (BIC) wird vom Zentrum für Satellitennavigation Hessen (cesah) betrieben.

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